Biomasse - Versuchsanlage Dürnrohr offiziell in Betrieb genommen

NÖ ist Spitzenreiter beim Einsatz "erneuerbarer Energien"

In dieser Anlage soll aus Feldbiomasse hochwertiges Biogas erzeugt werden, das künftig im benachbarten Kraftwerk als Ersatzbrennstoff zum Einsatz kommen kann. In der Versuchsanlage soll vorwiegend Feldbiomasse, wie Getreide-  und Maisstroh, Luzerne und Energiekorn eingesetzt werden. In der ersten Stuft hat die Anlage eine thermische Leistung von ca. 3 Megawatt. Allein der Einsatz des in der Versuchsanlage erzeugten Biogases als Ersatzbrennstoff könnte 2.000 Tonnen Steinkohle und 7.000 Tonnen C02 einsparen.
Ein großer Teil des auf landwirtschaftlichen Flächen erzeugten Strohs wurde bisher nicht genutzt. Auch unter Berücksichtigung eines ausgeglichenen Humushaushalts, d.h. dass eine entsprechende Menge Stroh auf dem Acker zur Humusneubildung verbleibt, gibt es hier ein beträchtliches Potential in der niederösterreichischen Landwirtschaft.
Zu einer Pressekonferenz lud die EVN ihren Vorstandsdirektor Dr. Burkhard Hofer, den Landwirtschaftskammerpräsident Nationalrat Ing. Hermann Schultes und den NÖ Umweltlandesrat Josef Plank. LR Plank: Niederösterreich ist beim Einsatz erneuerbarer Energien Spitzenreiter in Österreich. Damit das so bleibt, brauchen wir künftig ein vernünftiges Ökostromgesetz. Nur ein neues Gesetz kann Planungs- und Investitionssicherheit auf längere Sicht sicherstellen.
Das Kernstück dieser Anlage bildet ein indirekt beheizter Drehrohrofen, in dem die Biomasse unter Luftabschluss auf ca. 450 – 650 Grad C erhitzt wird. Bei diesem Vorgang entstehen Pyrolysegas und Pyrolysekoks für die thermische Nutzung. Die Biomasse-Versuchsanlage hat einen jährlichen Feldbiomassebedarf von ca. 1600 Tonnen. Durch den Einsatz bislang nicht genutzter Feldbiomasse können fossile Brennstoffe ersetzt und CO2 eingespart werden.
Die Investitionskosten, die somit auch einen erheblichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten, werden rund 8 Mio Euro betragen.