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VPNÖ-Regierungsklausur: Pröll und Mikl-Leitner präsentierten Arbeitsmarkt-Initiativen Motto: Alles für Arbeit Niederösterreich. Das Thema Arbeit werde im Blick nach vorne einen besonderen Schwerpunkt bilden, kündigten Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Johanna Mikl-Leitner im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich einer Arbeitsklausur der Volkspartei Niederösterreich in Hinterbrühl an. „Niederösterreich steht gut da“, ging Landeshauptmann Pröll zunächst auf die Ausgangssituation ein: „Niederösterreich hat sich dynamisch entwickelt, international positioniert und ist Vorreiter für andere“. Pröll verwies dabei zunächst auf die Wirtschaftsleistung des Bundeslandes: „Das regionale BIP hat seit 2013 die Marke von 50 Milliarden Euro überschritten. Als eigene Volkswirtschaft würde Niederösterreich unter 196 Staaten den 70. Platz einnehmen.“ Mit Zuversicht nach vorne blicken könne man auch aufgrund der Konjunkturprognose für 2017, die für Niederösterreich ein überdurchschnittliches Wachstum von 1,7 Prozent voraussage. Pröll weiters: „2016 hatten wir mit deutlich über 600.000 unselbstständig Beschäftigten den höchsten Beschäftigungsstand, im Export haben wir die 20 Milliarden Euro-Marke überschritten. Im Tourismus haben wir rund 6,8 Millionen Nächtigungen erzielt und nähern uns damit mit Riesenschritten der 7 Millionen – Grenze“. Im Zusammenhang mit der internationalen Positionierung Niederösterreichs verwies Pröll auf den „Award of excellence“ im Jahr 2002, die Auszeichnung als innovativste Region Europas im Jahr 2007 und die Ernennung zur „Europäischen Unternehmerregion“ im Vorjahr. „Vorreiter für andere“ war Niederösterreich zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Mindestsicherungsmodell, mit dem man ein „klares Signal“ gesetzt habe und für das sich auch andere Bundesländer interessierten, so der Landeshauptmann. Zusammenfassend sprach Pröll von einer „guten Grundlage am Weg in die Zukunft“. Dabei werde man sich der „Frage des Arbeitsmarktes“ intensiv widmen, verwies auf einen Stand von 71.200 Arbeitslosen mit Ende Dezember 2016. Als „sensible Bereiche“ ortete er vor allem die Langzeitarbeitslosen, die über 50-Jährigen und die ausländischen Arbeitslosen. Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Mikl-Leitner bezeichnete die Bereiche „Arbeit und Beschäftigung“ als „zentrale Frage“. 2016 habe mit „so vielen Beschäftigten wie nie zuvor“ einen Beschäftigtenrekord in Niederösterreich gebracht, außerdem habe man bei der Altersgruppe 50+ ein Beschäftigungsplus verzeichnet und man habe auch die Jugendarbeitslosigkeit senken können, informierte sie. Im Blick nach vorne habe man vor allem drei Zielgruppen im Focus, so Mikl-Leitner: Zum Ersten die Jugendlichen, die man für die duale Ausbildung begeistern wolle, zum Zweiten Weiterbildungsmöglichkeiten für jene, die in Beschäftigung sind, und zum Dritten die Langzeitarbeitslosen. Die gezielte Arbeitsmarktpolitik setze weiterhin auf dem territorialen Beschäftigungspakt zwischen Land Niederösterreich, AMS, Wirtschaftskammer, Sozialministerium und vielen weiteren Partnern auf. „Für das heurige Jahr stehen 294 Millionen Euro für den territorialen Beschäftigungspakt zur Verfügung, mit den heute präsentierten Maßnahmen kommen weitere sechs Millionen hinzu.“ Mit diesen insgesamt 300 Millionen Euro könne man „mehr als 60.000 Förderfälle ermöglichen“, so Mikl-Leitner, die in diesem Zusammenhang mehrere arbeitsmarktpolitische Initiativen präsentierte. So wolle man mit der Initiative „Jobchance – Netzwerk Arbeitsplatz NÖ“ Unternehmen, die Beschäftigte brauchen, auf unbürokratische Weise mit Arbeitslosen zusammenbringen. Die Initiative „Fit im Handwerk“ solle dazu dienen, Menschen für handwerkliche Berufe zu qualifizieren, und die Maßnahme „Fit für die Digitalisierung“ soll dabei helfen, sich IT-Kompetenzen anzueignen. Das „Sonderprogramm Mangelberufe“ wiederum zielt auf Bereiche wie mobile Pflege, Gastronomie und technische Berufe ab: „Wir wollen Menschen in diesen Qualifikationen spezialisieren.“ Einen weiteren Schritt kündigte Mikl-Leitner auch im Bereich der Digitalisierung an. So wolle man nach einer Erhebung bei Unternehmen Ausbildungsmodule schaffen und so genannte „Express-Schulungen“ im Bereich der Programmierung und Digitalisierung anbieten. Mikl-Leitner dazu: „Wenn uns ein Unternehmer sagt, er brauche einen Mitarbeiter mit bestimmten IT-Kompetenzen, werden wir diesen ganz gezielt schulen. Ziel ist es, einen Mitarbeiter innerhalb von drei Monaten für einen ganz konkreten Arbeitsplatz fit zu machen.“ Eine „enge Allianz mit den Unternehmen“ sei ihr ein besonderes Anliegen, betonte die Landeshauptmann-Stellvertreterin. Gemeinsam mit Landesrätin Bohuslav werde sie daher im Frühjahr zu einem Wirtschaftsgipfel einladen. Wichtig sei auch ein „sorgsamer Umgang mit Steuergeld“, betonte Mikl-Leitner weiters, und kündigte einen Antrag im Landtag an. Dabei werde eine Veränderung im Zusammenhang mit Arbeitnehmern aus anderen EU-Mitgliedsstaaten, die nur für kurze Zeit in Österreich arbeiten und dadurch Anspruch auf Arbeitslosengeld erwerben, gefordert.